Sonnabend, 17. Juli 2004


Der Abzweig nach Víširholl ist gegen 14.00 Uhr der Startpunkt meiner Tour. Auf den ersten Kilometern sehe ich ein Singschwanpaar und Schneehühner? Birkhühner? Auf jeden Fall irgendwelche Hühnervögel und auf jeden Falls sind nur noch die Flügel weiß. Bis Víširholl habe ich ein gute, glatte Piste unter den Wanderstiefeln. Aber die Qualität des Weges hätte mir schon sagen können, daß die Landkarte hier nicht die Wahrheit zeigt. Víširholl ist keine Ruine. Hier stehen ein neues Wohnhaus und zwei Hütten (zum Vermieten?). Vor dem Haus parken zwei Autos, von denen das eine allerdings wenig fahrtauglich wirkt. Die Kirche ist gut erhalten (Neubau 1925). Vor der Tür liegen sogar noch einige Malgeräte vom Streichen der Holzwände.

Kirch von Víširholl

Gleich hinter den Gebäuden verliert sich die Piste in der hügeligen Landschaft, besteht nur noch aus zwei parallelen Rinnen, von Reifen in die Botanik gesägt, wie's scheint, dazwischen Grün. Aber auch diese enden immer wieder im Gestrüpp, sind häufig von Hufabdrücken übersät. Wahrscheinlich fahren hier selbst Geländewagen nicht mehr.

Es regnet nicht, aber die Luftfeuchtigkeit ist extrem hoch. Die Wolken hängen so tief, daß sie die Sicht erschweren. Ich überquere noch einen Fluß, die Fagradalsá, und beschließe dann das Zelt aufzuschlagen. Es ist 18:30 Uhr und ca. 15 km liegen hinter mir. Aus den Hängen am Fluß entspringen zahlreiche Quellen und Quellteiche. Viele schöne Stellen scheinen zum Zelten einzuladen, sind aber leider nicht dazu geeignet, weil der Boden völlig durchnäßt ist. Darum baue ich das Zelt etwas oberhalb auf. Einige Meter unter mir liegen die moosgesäumten Quellen in üppig bewachsener Landschaft - üppig für Island. Wirklich weit bin ich nicht gekommen, aber wenigstens eine Karte, als Kopie auf einem DIN-A4-Blatt, habe ich abgewandert - is' doch was!

Quellteich
Erster Tag
zweiter Tag
2. Tag
dritter Tag
3. Tag
vierter Tag
4. Tag
fünfter Tag
5. Tag